Samyama - Der ganze Prozess der Meditation

"Meditation ist so schön, weil wir nichts zu tun brauchen. Einfach nur sitzen, schauen, geschehen lassen. Mehr braucht es nicht. Es geht darum, mit dem, was ist, in Frieden zu sein. Es gut sein zu lassen. Nichts wollen, nichts tun, nichts erreichen. Einfach nur sein. Alles wird kommen." (Gopali Devi Dasi)

Die letzten drei Punkte des Ashtanga Yoga nach Pantanjali beschäftigen sich mit dem inneren Yoga - dem Prozess der Meditation.

Der Begriff Meditation ist bei uns im Westen der weit und ungenau. Menschen verstehen darunter verschiedenste Dinge von intensivem Nachdenken oder Kontemplieren über etwas bis hin zu Konzentration oder Gedankenstille. Im Yoga wird dieser Vorgang in mindestens drei Stufen unterteilt. (Ich schreibe mindestens, weil es bei Samadhi weitere Unterpunkte gibt, die wir hier aber nicht genauer behandeln.)

Es handelt sich dabei um

  • Dharana - Konzentration
  • Dhyana - Meditation
  • Samadhi - vollkommene Stille der Gedanken

Diese drei Stufen werden gemeinsam Samyama genannt und bauen aufeinander auf. Sie werden also immer gemeinsam praktiziert.

Die Konzentration ist noch eine Stufe, die ich willentlich beeinflussen kann. Ich möchte mich auf ein Objekt, z.B. den Atem, konzentrieren. Immer wieder entgleitet mir der Geist. Er geht hier hin und dort hin und ich hole ihn immer wieder zurück. Das ist Konzentration und beinhaltet eine gewisse Anstrengung und Willenskraft.

Während der Phase der Konzentration sind viele Gedankenwellen im Geist. Jede dieser Wellen birgt die Möglichkeit des Ausbrechens - also dass sie wo anders hin fließt, als zum Konzentrationsobjekt. Also muss ich sie immer wieder bewusst ausrichten.

Sobald der Geist nicht mehr wandert und ohne meine Anstrengung beim Objekt verweilt, wird das Meditation genannt. Jetzt produziert der Geist nicht mehr viele Gedankenwellen, wie während der Konzentration, sondern da ist nur noch eine lange Welle, die zum Konzentrationsobjekt fließt. Es braucht also keine Anstrengung mehr.

Fällt nun diese letzte Gedankenwelle weg, gibt keine Bewegung (vrtti) mehr im Geist. Keine Welle mehr. Der Geist ist still wie ein glatter See. Jetzt scheint es so, als wäre der Geist nicht mehr da und es erscheint nur noch das Objekt. Das ist die erste Stufe von Samadhi.

Entfernen wir nun das Objekt, bleibt nichts außer dem reinen Bewusstsein. Der Sehende erkennt sich selbst als das, was er wirklich ist. Als ewige, wissende, freudvolle Seele, als reines Bewusstsein. Das ist Samadhi ohne Dualität oder Objekt.

Es ist also wichtig, dass wir nicht nur üben den Geist auf etwas zu konzentrieren, sondern dass wir uns auch immer mal wieder vom Konzentrationsobjekt lösen und der Stille Raum geben.

Ob wir in unserer Meditation den Zustand von Samadhi erreichen ist sehr stark von unserem Prana- oder Energiefluss abhängig. Das Prana sollte in Sushumna Nadi aufsteigen. Dann wird der Geist still. Die Asana Reihen und Pranayama Techniken unterstützen genau das auf der energetischen Ebene

Gopali Devi Dasi, Daniela Reich, 2024

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