Yogische Ernährung - eine ganzheitliche Diät, die nicht nur Dir gut tut!

Du hast nun schon von den Yamas und Niyamas, den Werten im Yoga gehört. Aus diesen Werten ergibt sich auch eine gewisse Ernährungsweise, die nicht nur gesund für deinen Körper ist, sondern auch für den Planeten und andere Lebewesen und sich positiv auf deinen Geist auswirkt.

YAMAS

ahimsa - Harmlosigkeit

Wir wollen kein Leid verursachen. Also verzichten wir auf tierische Produkte, da diese immer mit Tierleid verbunden sind. Das gilt heutzutage leider auch für Eier und Milchprodukte. Aus diesem Grund ernähren sich viele Yoga-Übende vegan.

satya

Ehrlichkeit oder Wahrhaftigkeit ist auch beim Essen sehr wichtig. Tut mir die Schokolade wirklich gut? Ist es tatsächlich eine Belohnung? Oder rede ich sie mir nur schön, weil ich immernoch zuckersüchtig bin? Iss die Schokolade- aber sei ehrlich zu dir darüber, warum du es tust!

Habe ich nach dem zweiten Nachschag wirklich immernoch Hunger? Oder bekomme ich mal wieder nicht genug?

Ich weiß, diese Fragen sind gemein und können einem gehörig den Spaß verderben. Aber es geht darum, dass wir bewusst essen und nicht emotional. Das heißt nicht, dass wir sofort alles 100%ig richtig machen müssen, aber wir dürfen uns immer bewusster und bewusster werden.

astheya - Nicht Stehlen

Stehlen ist, wenn man etwas nimmt, was einem nicht gehört. Das bedeutet für unsere Ernährung, dass wir nur so viel essen sollten, wie gut für uns ist. Nicht weniger und auch nicht mehr. Außerdem sollten wir darauf achten, dass durch unsere Ernährung niemand ausgebeutet wird. Deshalb sind regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen. Bei Nahrungsmitteln, die aus sogenannten dritte Welt Ländern kommen, sollten wir auf fairen Handel achten.

brahmacharya - das Göttliche in allem sehen

Alles ist ein Geschenk von Gott und in allem steckt das Göttliche. Darum ist jede Mahlzeit wertvoll und sollte mit Achtung zubereitet und gegessen werden.  Dazu gehört, dass wir mit guten Gedanken kochen, vielleicht vor dem Essen ein Gebet sprechen und unsere Mahlzeit bewusst zu uns nehmen. Vielleicht im Schweigen, aber zumindest in guter Gesellschaft und mit erhebenden Gesprächen.

aparigraha - nicht Horten

Es ist sowieso nicht gesund alte Speisen zu essen. Deshalb sollten wir nichts horten. Es ist ok einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmittels zu haben, aber nicht einen ganzen Keller voll, sodass wir es nicht aufessen können, bevor das Haltbarkeitsdatum abläuft. Planet Erde stellt genug für alle zur Verfügung, aber nicht für aller Menschen Gier. Also kaufe und esse nur so viel, wie du wirklich brauchst.

NIYAMAS

santosha - Zufriedenheit

Die Industrie verdient sich eine goldene Nase, indem sie uns immer neue, noch ausgefallenere Geschmacksexplosionen verkauft. Oft verdient auch die Pharmaindustrie gut daran, weil nicht alles, was uns als lecker verkauft wird auch gesund ist. Wir wissen, wie viel Zucker und Chemie in vielen Produkten stecken.

Dabei liefert uns die Natur so schmackhafte und gesunde Mahlzeiten und Gewürze. Leider können wir diese nicht mehr genießen, wenn unser Geschmackssinn durch die chemischen Überreizungen betäubt ist. Es kann eine Weile dauern, bis sich die Wahrnehmung unserer Zunge normalisiert hat.

Das, was die Natur uns gibt ist genug. Damit dürfen wir zufrieden sein. Dafür dürfen wir dankbar sein.

saucha - Reinheit

Unsere Nahrung sollte weder Körper noch Geist verschmutzen. Sie sollte nähren, stärken und rein halten. Deshalb möchten wir im Yoga sattvige Nahrung zu uns nehmen. Sattvic bedeutet rein, klar, harmonisch. Nach Abzug von Milchprodukten, die heutzutage kaum mehr gewonnen werden können, ohne gegen ahimsa zu verstoßen, bleiben vier sattwige Nahrungsgruppen übrig:

  • (Vollkorn-) Getreide
  • Hülsenfrüchte, Saaten, Nüsse, pflanzliche Öle
  • Frisches Obst
  • Frisches Gemüse

Andere Substanzen wie Alkohol, Drogen, Tabak, Kaffee, weißer Zucker, altes Essen wie Fertiggerichte, Tiefkühlkost oä. vergiften Körper und Geist, machen ihn träge oder unruhig. Da in Fleisch viele Hormone, Medikamente und ganz besonders Stress und Angst gespeichert sind, wirkt sich Fleischkonsum nicht nur negativ auf unsere körperliche Gesundheit aus, sondern hat auch Konsequenzen für den Geist, die für die Yoga- und Meditatonspraxis hinderlich sein können.

Wichtig ist auch, dass wir genügend reines Wasser trinken oder ab und an einen Fastentag einlegen, um den Körper zu entlasten.

Die Yoga-Philosophie beinhaltet auch die Lehre von Karma und Wiedergeburt. Fleischkonsum hat sehr starke karmische Auswirkungen.

tapas - Einfachheit, Disziplin

Eine einfache Ernährung, die aus den o.g. vier Nahrungsmittelgruppen besteht, ist sehr gesund, erfordert von vielen Menschen jedoch, zumindest am Anfang, ein gewisses Maß an Disziplin. Aber es lohnt sich. Später kann Disziplin sein, dass wir Intervallfasten praktizieren oder Ekadashi, den vedischen Fastentag zweimal im Monat einhalten. Das Fasten dient natürlich der Reinigung von Körper und Geist.

svadhyaya - Studium der Schriften

All diese Dinge können wir in den Schriften wieder finden. Im Shrimad Bhagavatam wird darauf hingewiesen, dass Tiere nur unter Aufsicht kompetenter Priester im Rahmen bestimmter Rituale getötet werden dürfen und dass es solche Priester in unserem Zeitalter des Kaliyuga nicht mehr gibt.

Es wird beschrieben, dass ganz besonders Kühe für Mütterlichkeit und Wohlstand stehen und auf keinen Fall mißhandelt werden dürfen.

ishwara pranidhan - Hingabe an Gott

Zu guter letzt dürfen wir uns entspannen und alles nicht zu ernst nehmen. Alles kommt zu seiner Zeit. Auf unsere Absicht kommt es an. Es bringt nichts sich selbst zu verurteilen oder zu geißeln. Give your best - leave God the rest.

Gauri Daniela Reich, 4. Juni 2024

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